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Ebenthal

Auf dem Friedhof in Ebenthal ruhen drei gefallene Partisanen. Auf dem großen Grabstein (Breite 200cm, Höhe 100cm ) ist in beiden Landessprachen vermerkt:

Friderik Karule, Zwei unbekannte slowenische Partisane
/ Zwei Opfer des Faschismus aus Polen / M. Matuszewski
/ Aleks Lepihski

Friderik Karule, geboren am 6. Januar 1921 in St. Ruprecht bei Klagenfurt, und die beiden unbekannten Partisanen, Slowenen aus dem Küstengebiet, fielen am 17. September 1944 in der Nähe von Ebenthal. Alle drei waren zunächst außerhalb der Friedhofsmauern begraben, ebenso wie die zwei ermordeten Polen. Erst nach Kriegsende wurden alle fünf in ein gemeinsames Grab innerhalb des Friedhofs gelegt. Das „Schwarze Kreuz“ brachte drei schmiedeeiserne Kreuze an, darauf den Vermerk:

M. Matuschewski 14. 10. 1942, Alex Lipinski 30. 4. 1943,
Friedrich Karule 17. 9. 1944 und zwei unbekannte Soldaten.

Die Umstände des Todes der Polen sind bekannt. Matuszewski und Lepihski waren Zwangsarbeiter, beschäftigt im Ort. Vermutlich wegen irgendwelcher „staatsfeindlicher Vergehen“ wurden beide (am 30. April 1943) ohne Gerichtsverfahren gehängt. Ihr Tod ist im Totenbuch der Ebentaler Pfarre registriert. Bei Lepihski findet man die Ergänzung „wegen versuchten Meuchelmordes?“. Das Fragezeichen am Satzende ist bezeichnend. Niemand wurde wegen dieses Mordes an den beiden Polen belangt oder bestraft.
Der Gedenkstein für die gefallenen slowenischen Partisanen und die beiden Polen in Ebental wurde schon mehrmals geschändet (mit schwarzer Ölfarbe beschmiert). Die Kärntner Polizei ist nicht gewillt oder nicht fähig, die Täter auszuforschen.

Sammellager für Deportierte

Die unter dem Radsberg liegende Klagenfurter Vorstadt, jedoch selbständige Gemeinde Ebenthal ist für die Kärntner Slowenen ein historisch bedeutsamer Ort. Dort war das Auffanglager, in dem die Nazis am 14. und 15. April 1942 mehr als tausend Kärntner Slowenen versammelten, registrierten und danach ins Reichsinnere deportierten. Das sollte nach der damaligen Diktion die sogenannte Kärntner Frage ein für alle Mal lösen. Der bewaffnete Widerstand der Partisanen war die Antwort ...
84 Deportierte wurden in Konzentrationslager verschleppt; dort wurden 34 Kinder geboren; 108 Ausgesiedelte wurden in die deutsche Wehrmacht eingegliedert, 101 fielen dem deutschen Terror zum Opfer.