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Suetschach

Auf dem Friedhof in Suetschach ruhen elf gefallene Kämpfer und Aktivisten der Befreiungsfront. Außer dem Nationalhelden Matija Verdnik-Tomaž, der am 28. Januar 1944 im Kampf mit den Nazis schwer verwundet wurde und am 2. Februar an Blutvergiftung starb, ruhen hier noch Aleksander Čero, gefallen am 9. November 1944 in Ruttach bei Feistritz, und sein Bruder Ivan, gefallen am 1. Mai 1944 im selben Ort. Außer diesen drei einheimischen Partisanen ruhen in dieser Grabstätte noch Ivan Mežik aus Jesenice und Franc Lipovec aus Javorniški Rovt sowie drei Unbekannte, die im Kampf mit der nazistischen Polizei in der Feistritzer und Suetschacher Umgebung gefallen sind. Neben den gefallenen Partisanen liegen hier auch die Leichname dreier Aktivisten der Befreiungsfront: Aleš Einspieler, Florijan Križnar und Valentin Schwarz. Sie wurden Opfer eines heimtückischen Mordes.
Auf einer zwölf Meter langen und zweieinhalb Meter breiten Grabstätte wurde ein großartiges Denkmal aus Fels (Breite 270 cm, Höhe 220 cm) errichtet. Die Inschrift auf der erneuerten Grabplatte enthält neben den Namen der gefallenen Partisanen auch folgenden Vers: Fruchtbarer Samen seid ihr unter uns, aus denen aus schwarzen Zeiten den Völkern die Freiheit erwächst.

Ein dichtes Netz der Befreiungsfront

Im Jahre 1981 brachte der Verband der Kärntner Partisanen auf einem Felsstein eine Bronzetafel mit dem Porträt von Matija Verdnik-Tomaž an, der am 16. September 1916 in Feistritz im Rosental geboren wurde. Sein Vater war Fabriksarbeiter. Als er sein Brot in der Eisenfabrik in Jesenice suchen musste, zog auch seine Familie dorthin. Der Sohn Matija erlernte in Jesenice den Beruf des Metalldrechslers. Als bewusster Arbeiter organisierte er sich bald in der Arbeiterbewegung und in der KPS. Daher wurde er kurz vor dem Einfall der Okkupanten in Jugoslawien in Ivanjica interniert. Schon im Dezember 1941 ging Matija Verdnik zu den Partisanen, und zwar zur Cankar-Gruppe unter dem Hochstuhl. In der ersten Hälfte des Jahres 1942 hielt er sich mehrmals mit kleineren Gruppen von Partisanen in Kärnten auf, um hier die Ideen des Volksbefreiungskampfes zu verbreiten und Ausschüsse der Befreiungsfront zu gründen. Damit schuf er die Basis für eine erfolgreiche Ausbreitung der Partisanenbewegung im Rosental. Anfang 1943 kam er für immer nach Kärnten. Auf seine Initiative wurde in Matschach der erste Rosentaler Ausschuss gegründet. Von hier aus entzündete Verdnik den Funken der Befreiungsbewegung in diesem Gebiet. Allein im Rosental wirkten schließlich rund zwanzig Ausschüsse der Befreiungsfront. Im Sommer 1943 wurde Verdnik Sekretär des neu formieren Kreiskomitees der Befreiungsfront fürs Rosental; er bemühte sich, auch im Sattnitzgebiet nördlich der Drau unter schwierigsten Bedingungen Verbindungen zwischen nationalbewussten Slowenen und österreichischen Antifaschisten herzustellen. Vor allem nach der Kapitulation Italiens erweiterte sich der  antifaschistische Kampf auch in Kärnten, die Zeit war herangereift für eine selbständige militärische und politische Führung. Im März 1944 wurde denn auch der Gebietsausschuss der Befreiungsfront für Slowenisch-Kärnten als eigenständige politische Führung, im April 1944 die Kärntner Gruppe der Abteilungen als eigenständige militärische Führung der Kärntner Partisanenbewegung formiert. Sekretär des Gebietsausschusses der Befreiungsfront wurde Karel Prušnik-Gašper; seinen Sitz hatte er eine zeitlang in Matschach, später unter der Ojstra und schließlich unter der Koschuta.


Jeden ersten Sonntag im Februar

Der Verband der Kärntner Partisanen veranstaltet jährlich im Februar Gedenkfeiern bei der Grabstätte der Gefallenen. Im Jahr 1983 betonte auf dieser der damalige Vorsitzende des Verbandes der Kärntner Partisanen, Janez Wutte-Luc: „Es ist eine historische Wahrheit, dass sich die Kärntner Slowenen massenhaft der Widerstandsbewegung anschlossen oder sie unterstützten, und zwar spätestens ab 1942 ... Gedenken wir aller Patrioten, die als Partisanen ihr junges Leben für die Befreiung vom Nazijoch hingegeben haben und auf Südkärntner Friedhöfen ruhen; all jener, die ihr Leben in den Gefängnissen und Konzentrationslagern gelassen haben, in welche sie von einem unmenschlichen Regime verschleppt wurden, weil sie den gerechten Kampf für die Existenz des slowenischen Volkes in Kärnten unterstützten; aber auch all jener Opfer, die bei uns in Österreich und in Europa im Kampf gegen den Faschismus gefallen sind.“

Lage:
Suetschach ist eine Ortschaft in der Gemeinde Feistritz im Rosental, in Fahrtrichtung nach St. Jakob auf der linken Seite etwas abseits der Straße.