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St. Veit im Jauental

Neben der Kirche, ziemlich weit weg von diesem in die Länge gezogenen Jauntaler Dorf, steht an der Friedhofsmauer ein neuer Gedenkstein mit folgender Inschrift in beiden Landessprachen:

Den Partisanen gefallen im Kampf gegen den Faschismus 1941 - 1945 /
Franc Hobel, Ignac Žolnir

Franc Hobel, vulgo Rojak aus Pogerschitzen bei St. Veit, wurde am 27. April 1914 geboren und fiel in Lobnik am 20. April 1944. Ignac Žolnir wurde am 27. Dezember 1912 in Slovenj Gradec geboren; er war Mitglied des Nachrichtenzentrums der Kokra-Abteilung und fiel am 9. Februar 1945. Von der Familie Rojak waren vier Söhne im Krieg, drei von ihnen fielen als Partisanen. Die Tochter wurde ins berüchtigte Lager Ravensbrück verschleppt. Sofort nach Kriegsende stellte die Familie Rojak eine Grabtafel mit folgender Inschrift auf: „Hier ruhen Franc Hobel, geboren am 27. 4. 1914; Feliks Hobel, geboren am 21. 8. 1924, gefallen am 12. 2. 1944, bestattet in Mallestig; Anton Hobel, geboren am 20. 1. 1927,  gefallen am 26. 11. 1944, bestattet in Mallestig. / Ihr habt den unerbittlichen Kampf heldenhaft überstanden; euer Blut hat die Erde getränkt, die euch nun bedeckt; nun soll euer Anteil ein Friede in Gott sein, das himmlische Licht möge euch leuchten. / Hier erwartet den Tag der Auferstehung auch ihr Genosse Žolnir Ignac, gefallen im Februar 1945, 32 Jahre alt, zuhause aus Celje. / Unsere Erde sei ihm leicht.“

Die Steinplatte enthielt drei Rundbilder der Hobel-Brüder. Zwei davon sind noch erhalten, das dritte fehlt.


An der Friedhofsmauer in St. Veit im Jauntal ist seit dem Jahr 2012 auch eine Gedenktafel für Mutter und Tochter Terezija Mičej angebracht, die beide von den Nazis beschuldigt wurden, Partisanen mehrmals zur Übernachtung aufgenommen und sie bewirtet zu haben. Dafür wurden sie beide am 12. Jänner 1945 in Graz hingerichtet.
Die Aktivisten und Aktivistinnen aus diesem Ort bemühten sich besonders um die wichtige Verbindung zwischen dem slowenischen und dem österreichischen Widerstand: neben den Mičejs auch die Ročičjaks und andere, die den Kontakt zum Lavanttaler Widerstand in Ettendorf aufrecht hielten. Bis zum Verrat ...

Janez Wutte-Luc. - foto: družinski arhiv Prušnik


Gedenkinsel für Janez Wutte-Luc

Unweit des Friedhofes von St. Veit liegt jener von St. Primus, wo Janez Wutte-Luc seinen Gedenkstein hat. Der slowenische Funktionär und Partisan wurde am 26. Dezember 1918 in Vesielach geboren, und starb 2002. Nach der Volksschule arbeitete er auf dem heimischen Bauernhof. Noch vor dem Beginn des Krieges wirkte er als Aktivist für die Rechte der Kärntner Slowenen, nach dem Anschluss 1938 wurde er in die deutsche Wehrmacht eingezogen, wo er bereits mit dem antifaschistischen Widerstand Kontakt aufnahm. Im April 1944 hatte er Heimaturlaub, schloss sich den Kärntner Partisanen an und war Aktivist der OF im Völkermarkter Bezirk.


Nach dem Krieg wirkte er für die Rechte der Kärntner Slowenen, was in der Zeit der britischen Besatzung (1945-1955) nicht einfach war: wegen seiner politischen Tätigkeit wurde er zweimal verhaftet und eingesperrt. In den Jahren 1965-1972 und 1979-1982 war er Obmannstellvertreter und Sekretär des Zentralverbandes slowenischer Organisationen, in den Jahren 1988-1997 Vorsitzender des Verbands der Kärntner Partisanen. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, unter anderem das Ehrenkreuz für die Befreiung Österreichs.

Lage:
St. Veit im Jauntal liegt sehr ruhig an der Landesstraße zwischen Stein und St. Primus.