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Radsberg

Die ehemals selbständige Gemeinde Radsberg vereint neben dem Hauptort noch weitere slowenische Dörfer wie Lipitzach, Tutzach, Weroutzach, Schwarz, Kossiach und andere. In dieser Gegend befanden sich während des Kriegs Partisanenstützpunkte.
Weil das Terrain zwischen der Drau und dem Wörthersee von ständigen deutschen Polizeistreifen wegen zunehmend starker Posten und regelmäßiger Polizei- und Soldatentransporte nach und aus Klagenfurt zu stark kontrolliert war, zogen sich die Partisanen im Mai 1944 hierher zurück. In dieser Zeit begann die Klagenfurter Organisation der Befreiungsfront die ersten Wehrmachts-Urlauber zu vermitteln, Deserteure aus der deutschen Militärmaschine, die sich der Gruppe im östlichen Sattnitzgebiet anschlossen. Von diesem Sektor des östlichen Sattnitzgebietes aus dehnte die Gruppe ihre Tätigkeit auch auf die Dörfer im Tal in Richtung Klagenfurt aus. Die erste Aktion fand in Grafenstein statt.
Im Herbst stieg die Zahl der Kämpferinnen und Kämpfer in der Gruppe im Sattnitzgebiet an, so dass sie sich aufteilte. Eine Gruppe blieb im alten Sattnitzgebiet, die andere machte sich auf den Weg durch das Tal in den Norden, in den Sektor der Saualpe.
In den ersten Maitagen 1945 machten Klagenfurter Nazigrößen der politischen Führung der Befreiungsfront in Radsberg ihre Aufwartung, um mit ihr über die Zeit nach der deutschen Kapitulation zu sprechen.

Auf dem Radsberg sind zwei Kämpfer begraben

Martin Ogris, vulgo Kopajnik aus dem nahen Tutzach, wurde am 16. Februar 1920 geboren, und fiel am 15. Oktober 1944 während des Marsches auf die Saualm, und zwar am Johannserberg bei Brückl. Dort war er anfangs mitten im Wald begraben, nach Kriegsende wurde er jedoch von der Angehörigen auf den Radsberger Friedhof umgebettet. Eine Gedenktafel mit folgender in slowenischer Sprache gehaltener Inschrift wurde auf seinem Grab angebracht: „Du hast gekämpft und dein Herzensblut vergossen, damit unser heldenhaftes Volk frei sei. Dein Opfer wollen wir mit unserer Verpflichtung gutmachen, für eine schönere Welt zu kämpfen!“ 
Der zweite in Radsberg begrabene Partisanenkämpfer ist Lovrenc Pistotnik, vulgo Pobarin, geboren im Jahre 1928. Eine feindliche Kugel traf ihn am 17. Februar 1945 auf der Kurat-Scheune in Mieger in die Schulter und in den Bauch. Der Schwerverletzte wurde ins Klagenfurter Krankenhaus gebracht, wo er schon am nächsten Tag starb. Sein Leichnam wurde zunächst in Annabichl beerdigt, im Frühjahr 1946 wurde er von seinen Angehörigen nach Radsberg umgebettet. Aufs Grab stellten sie ihm ein gusseisernes Kreuz.
Heute haben die zwei Partisanen ein gemeinsames Denkmal. Der steinerne Obelisk trägt folgende Inschrift in beiden Landessprachen:

Den gefallenen Partisanen 1941 - 1945
Martin Ogris / Lovrenc Pistotnik

Lage:
Radsberg liegt auf den östlichen Abhängen der Sattnitz, nördlich der Drau und rechts der Straße, die aus dem Rosental nach Klagenfurt führt. Radsberg ist der zentrale Ort am Plateau, genannt „das „sonnige Radsberg“.