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Arnoldstein

Der Ort, um den es hier geht, hieß früher Gailitz, jedoch ist dieser nach dem Untergang der hiesigen Industrie schon seit langem mit Arnoldstein zu einer einzigen Verwaltungseinheit verschmolzen. Auch der Gailitzer Friedhof wird von der Gemeinde Arnoldstein als eigener benützt. Es handelt sich bei ihm um eine parkähnliche Anlage mit Gräbern entlang der Spazierwege. Auch Friedhofsmauern gibt es hier keine.
Die Arnoldsteiner Gemeinde hatte schon vor Jahren auf Antrag des damaligen KPÖ-Gemeinderates Viktor Rajakowitsch allen für die Freiheit Gefallenen, unabhängig von sprachlicher und nationaler Herkunft, ein schönes gemeinsames Denkmal auf einer kleinen Anhöhe mitten im neuen Friedhofsteil errichtet. Auf der großen eingemauerten Platte steht geschrieben:

Zum Gedenken an die Opfer aus der
Marktgemeinde Arnoldstein,
die in den Jahren 1934 - 1945
wegen ihrer demokratischen Gesinnung,
ihrer Treue und Liebe zur Heimat
und ihrer Sprache und Abstammung
ihr Leben lassen mussten.
Den Nachkommen zur Mahnung und Besinnung.
Die Marktgemeindevertretung Arnoldstein.
Friede, Friede den Fernen und Nahen!


Die Gräber der für die Freiheit Gefallenen befinden sich ganz im Westen der Anlage. Hier ruhen drei Partisanen der Gailtaler Gruppe, die unter dem Dobratsch operierte. Ihre Stützpunkte lagen im sogenannten Steinernen Meer. Die Namen der gefallenen Partisanen: Klement Schaschl, geboren am 27. Januar 1916 in St. Ruprecht bei Klagenfurt, von feindlicher Kugel tödlich getroffen am 28. April 1945; der zweite hatte denselben Familiennamen, doch ist ihr Verwandschaftsverhältnis nicht bekannt: Heinrich Schaschl, geboren am 6. April 1928 in Arnoldstein, gefallen am 28. April 1945 - also am selben Tag wie der erste Schaschl. Beide waren Fabriksarbeiter; der dritte ist Bruno Jank, zu Hause aus dem Kanaltal, gefallen im Alter von ungefähr 22 Jahren. Er fiel ebenfalls am 28. April 1945 im Steinernen Meer unter dem Dobratsch. Seinem Beruf nach war er Fleischhauer; bis zu seinem Eintritt in die Partisanengruppe arbeitete er in Villach; andere persönliche Daten zu seiner Person sind nicht bekannt. Auch Heinrich Schaschl fiel im Steinernen Meer. Klement fiel bei Pöckau. Alle drei sind im Totenbuch verzeichnet, für Jank fehlen allerdings die Geburtsangaben. Festgehalten ist auch, dass sie im Kampf mit der Gestapo fielen.
Aus den ursprünglichen provisorischen Gräbern wurden sie bereits am 13. Mai 1945 nach Gailitz umgebettet. Beide Schaschls haben ein gepflegtes Grab, jedoch ist aus der Grabinschrift nicht ersichtlich, dass sie als Partisanen fielen. Ihrer Herkunft nach waren sie deutsch sprechende Österreicher. Jank war Slowene. Sein Grab befindet sich nicht mehr in Gailitz, da es in seinen Geburtsort verlegt wurde.

Lage:
Die Gemeinde Arnoldstein liegt im Dreiländereck auf Kärntner Seite, etwas westlich vom Ort befand sich früher das wirtschaftlich bedeutende Gailitz, das schon längst mit Arnoldstein zu einer Einheit verschmolzen ist.
Achtung: Koordinaten nicht exakt