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Loibach

Der Ort ist nach den schweren Kämpfen zu Kriegsende bekannt, als die Reste der besiegten deutschen Armee und ihre Helfer, vor allem Ustascha und Četniks, hierher geflüchtet waren. Generaloberst Alexander Löhr, der im März 1945 „Oberbefehlshaber Südost“ und damit der deutschen Wehrmacht in ganz Jugoslawien wurde, unterschrieb am 9. Mai in Topolščica zwar die bedingungslose Kapitulation seines Heeres, das aber trotzdem gemeinsam mit Quisling-Einheiten nach Österreich drängte, um einer jugoslawischen Gefangenschaft zu entgehen.
Daher versperrten die Einheiten der 4. Operationszone, die inzwischen schon einen großen Teil Kärntens befreit hatten und bereits am 8. Mai gleichzeitig mit den Engländern in Klagenfurt eingelangt waren, gemeinsam mit der 3. Armee dem Feind an der Drau den Weg nach Kärnten. Von drei Armeen an die Sperrlinie gedrückt, mussten sich die Deutschen am 15. Mai nach schweren Kämpfen geschlagen geben.
Im Tal der Mislinja und Meža kam es in den ersten Maitagen 1945 zu schweren Gefechten mit Ustaschas, Četniks und anderen Quislingen. Das Gros der Ustascha schlug sich bei Poljana durch die Sperrlinie und drang in die Loibacher Wälder bei Bleiburg ein - in der Hoffnung, sich dort den Engländern ergeben zu können. Die Stellungen der Einheiten der 14. Kampfdivision an der Sperrlinie gegen die Ustascha bei Bleiburg, die am Vortag vom 3. Bataillon der Tomšič-Brigade und vom 3. Bataillon der Zidanšek-Brigade eingenommen worden waren, und an den Senčni hrib südöstlich von Loibach sowie an den westlichen Rand des Borovje ober dem Hrust grenzten, wurden in der Nacht auf den 15. Mai verstärkt.
Der nächste Übergang über die Drau, die Lippitzbach-Brücke, war gut gesichert; hier befand sich das gesamte 3. Bataillon mit einer Gruppe des 2. Bataillons der Šlander-Brigade in Stellung.

Von Verhandlungen zu Selbstmorden ...

Zu den ersten Verhandlungen bezüglich der Auslieferung der Ustascha kam es schon am 14. Mai 1945 um die Mittagszeit; sie dauerten bis zum nächsten Tag. An den Verhandlungen nahmen auch englische Offiziere teil. Die Briten unterstützten zu diesem Zeitpunkt die Partisanen bzw. die Jugoslawische Volksarmee nicht nur verbal, sondern auch mit Taten, die davon zeugten, dass sie jeden Versuch der kroatischen Faschisten, die Kämpfe fortzuführen, im Keime ersticken würden.
Die Ustascha hatten keine andere Wahl als die Waffen niederzulegen. Es war abgemacht, dass sie zu einer bestimmten Stunde die weiße Fahne hissen würden. Als dies nicht geschah, begann ein fünfzehn bis zwanzig Minuten dauernder Beschuss aus den jugoslawischen Stellungen heraus, worauf dann doch die weißen Fahnen gehisst wurden. Die Entwaffnung der Ustascha dauerte die ganze Nacht und den ganzen nächsten Vormittag an.
In der Nacht zum 16. Mai begann die Flucht jener, die für ihr Tun oder ihre Verbrechen während des Krieges nicht zur Rechenschaft gezogen werden wollten. Viele Ustascha begaben sich in Richtung Drau und versuchten, den Fluss schwimmend zu überqueren. Das gelang nur wenigen. Großteils wurden sie von der Patrouille der Zidanšek-Brigade gefasst. Einzelne Schüsse und Bombenexplosionen waren aus dem Lager der Ustascha selbst zu vernehmen. Einige nahmen sich selbst das Leben, töteten sogar ihre eigenen Frauen und Kinder.
Schlussendlich wurden mehr als 20.000 Flüchtlinge von der jugoslawischen Armee und einige zehntausend Quisling-Soldaten und Offiziere gefasst. Mit den Operationen und Gefechten nach dem 8. Mai wurde am 15. Mai 1945 der zweite Weltkrieg nicht nur in Jugoslawien und Österreich beendet, sondern auch in Europa. An das Ende des zweiten Weltkriegs in Europa erinnert auch das Denkmal in Poljana nahe der österreichisch-slowenischen Grenze auf slowenischer Seite.


Viele Opfer unter den Kurieren

Inmitten des Ortsfriedhofs in Loibach steht seit 1971 ein hoher Steinquader mit der Inschrift: „Partisanen, gefallen im Kampfe gegen den Faschismus 1941 - 1945 / Rudolf Trdina und Genossen“.
Vorher stand auf dem Partisanengrab lediglich ein hölzernes Kreuz, aber auch dieses war stets vorbildlich gepflegt und mit frischen Blumen geschmückt. Rudolf Trdina stammte aus Mežica. Er war Schuster. Zu den Partisanen ging er im Mai 1944 und wurde Kurier in der Ostkärntner Abteilung. Er fiel am 24. Jänner 1945 beim Mozir in St. Georgen bei Bleiburg.
Zwischen der Petzen und der Saualm musste eine ständige Kurierverbindung aufrechterhalten werden, d. h. zwischen den Kämpfenden sowie Aktivisten und Aktivistinnen auf beiden Drauufern. Der Kurierweg führte gerade durch das nationalbewusste Loibach und forderte viele Opfer unter den Kurieren, die in Hinterhalte gerieten oder anders mit den Polizisten oder mit der Gestapo in Gefechte verwickelt wurden. Aufgrund zahlreicher Berichte von Mitkämpfern kann man annehmen, dass es im Gebiet um Loibach noch mehrere unentdeckte Partisanengräber gibt.

Lage:
Loibach ist ein Ort im südöstlichen Teil der Stadtgemeinde Bleiburg, an der Straße in Richtung Slowenien.